Karlsruhe (Landkreis)

Typ: 
Landkreis
Name Stadt, der Gemeinde, des Landkreises: 
Karlsruhe (Landkreis)
Bundesland: 
Baden-Württemberg
Einreichende Dienststelle: 
Dez. Mensch und Gesellschaft
Name des Ansprechpartners: 
Matthias Haug
Funktion des Ansprechpartners: 
Suchtbeauftragter
Straße/Postfach: 
Beiertheimer Allee 2
Postleitzahl: 
76126
Ort: 
Karlsruhe
Telefon des Ansprechpartners: 
0721 936 7716
E-Mail des Ansprechpartners: 
Internetadresse der Kommune: 

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

Wegschauen ist keine Lösung

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Weiterführung der Rahmeninitiative zur kommunalen Suchtprävention im Landkreis Karlsruhe mit den beiden Schwerpunktprojekten:

  1. Zertifizierung von Vereinen und
  2. Einsatz von Jugendschutzteams im öffentlichen Raum

Hintergrund - "Wegschauen ist keine Lösung"

Die Initiative wurde im Jahr 2001 von den Mitgliedern der Interfraktionellen Arbeitsgruppe im Kreisrat (IAG) ins Leben gerufen.
Mit Werbung für die Einhaltung der Jugendschutzbestimmungen auf zwei S-Bahnen und zahlreicher kommunaler Fahrzeuge sowie einer entsprechenden Plakatkampagne, wurde dieses Ziel bekannt gemacht und erkennbar unterstützt. Im Vergleich zu anderen medialen Kampagnen, gilt die Initiative als sehr glaubwürdig, weil sie nicht nur plakativ für Suchtvorbeugung wirbt, sondern positiv auf die Lebensverhältnisse der Kreisbevölkerung Einfluss nimmt. "Wegschauen ist keine Lösung" hat dadurch in der Region einen beachtlichen Bekanntheitsgrad und hohe Akzeptanz gewonnen. Die Rahmenkonzeption umfasst zwischenzeitlich eine Vielzahl von Modulen, die auch von den anderen Trägern der Suchtprävention aktiv mitgetragen wird.

Ziel

In der Pubertät und der Adoleszenz werden die Grundlagen für jede spätere Suchterkrankung gelegt. Dabei kommt den Alltagsdrogen eine Schlüsselfunktion zu. Früher Einstieg und regelmäßiger Konsum von Nikotin und Alkohol schaffen die Basis für Suchtkarieren und somit für immense gesellschaftliche Folgekosten und persönliches Leid. Primärziel der Aktion ist es daher, einem wichtigen Teilaspekt der Suchtvorbeugung - die Einhaltung der Jugendschutzbestimmungen - die notwendige Bedeutung zu verschaffen.
Der Umgang mit Alkohol ist besorgniserregend und führt neben Verschmutzung und Vandalismus in vielen Fällen zu erheblichen gesundheitlichen Gefährdungen von jungen Menschen. Leider haben die Erfahrungen auch gezeigt, dass Kinder und Jugendliche aus schwieriger familiärer Situation, deren Trinkverhalten oft Ausdruck einer massiven häuslichen Problematik ist, in der großen Masse der Gelegenheits- und Risikokonsumenten untergehen. Für notwendige frühe Hilfen sind sie so nicht erreichbar.

Der Rahmen

Die aktuell diskutierten Probleme bei der Umsetzung der Jugendschutzbestimmungen beschäftigen seit geraumer Zeit Fachleute unterschiedlicher Disziplinen. Vor diesem Hintergrund wurde von den Verantwortlichen im Landkreis Karlsruhe die Rahmeninitiative unter dem Motto "Wegschauen ist keine Lösung" ins Leben gerufen. Innerhalb derer werden sämtliche Maßnahmen zur Suchtvorbeugung und dem Jugendschutz im Kreisgebiet aufeinander abgestimmt. Begleitende Maßnahmen werben für die einzelnen Bausteine der Initiative. Sie veranschaulichen die Inhalte und tragen insgesamt zu einer hohen Akzeptanz der Rahmeninitiative bei. Vermieden werden so isolierte Aktionen, die meist nur kurzfristig wirken und bei der Bevölkerung schnell in Vergessenheit geraten.

Zusammenarbeit

Wie der Initiativname verdeutlicht, ist es Ziel, Defizite im Nahbereich wahrzunehmen und anzusprechen. Bewusst wird dabei nicht zum individuellen Handeln aufgefordert. Engagierte Bürger sollen sich keiner Selbstgefährdung oder Überschätzung aussetzen, die den Einzelnen überfordern. Wir gehen davon aus, dass im kommunalen Kontext dauerhaft Probleme nur lösbar sind, wenn die Verantwortungsträger miteinbezogen werden. Neben den Eltern sind hier insbesondere die Kommunalverwaltung, die Polizei, Schule, Verein, das Suchthilfesystem etc., anzusprechen. Außer den professionellen Akteuren gilt es, mehr als bisher, ehrenamtlich engagierte Bürger einzubeziehen und dauerhaft für diese Aufgabe zu gewinnen.

Die Struktur der Initiative Wegschauen ist keine Lösung hat sich in den letzten Jahren wie folgt weiterentwickelt:

Die Rahmeninitiative

Bürgerengagement in der Suchtvorbeugung

Angeregt durch die Kampagne und das eskalierende Trinkverhalten junger Menschen kam es in zahlreichen Kreiskommunen zu einem entsprechenden öffentlichen Diskurs, wie die Zielsetzungen des Jugendschutzes vor Ort umgesetzt werden könnte. Mit der daraus resultierenden Konzeption für bürgerschaftliche Jugendschützer (Kümmerer) wurde erstmalig in Baden-Württemberg im größeren Umfang hierfür ausgebildetes ehrenamtliches Personal eingesetzt. In der Folgezeit gelang es zunehmend mehr, funktionale, örtliche Strukturen in Zusammenarbeit von Ehrenamt, Elternengagement und professionellen Fachkräften zu entwickeln. Die Akteure vor Ort benannten zunehmend Defizite, zeigten aber auch Ressourcen und Lösungsmöglichkeiten in ihrer Gemeinde auf.
Neben der Elterninitiative e.i.s. und den oben genannten ehrenamtlichen Jugendschutzbeauftragten, gesellten sich in der Folgezeit z. B. Auszubildende der Aktion "Azubi contra Drogen" oder bürgerschaftlich engagierte junge Menschen, die für die Jugendschutzteams im Landkreis Karlsruhe aktiv sind.

Alkoholbedingte Behandlungsfälle in Baden-Württemberg 2005

Effekte

Ausweislich einer Erhebung des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg war die Quote der Kinder und Jugendlichen aus dem Landkreis Karlsruhe, die sich nach Alkoholintoxikationen in medizinische Behandlung begeben mussten, in den Jahren 2005/2006 landesweit eine der niedrigsten.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

C 11 Gibt es zu den Suchtpräventionsaktivitäten in Ihrer Kommune eine schriftliche Gesamtkonzeption?: 
ja
nein
C 12 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag in diese Gesamtkonzeption eingebunden?: 
ja
nein
C 13 Hat sich der (Ober-)Bürgermeister bzw. Landrat öffentlich für Ihren Wettbewerbsbeitrag eingesetzt?: 
ja
nein
C 21 Gibt es zu Ihrem Wettbewerbsbeitrag ein schriftliches Konzept?: 
ja
nein
C 22 Sind die Präventionsziele Ihres Wettbewerbsbeitrags detailliert festgelegt?: 
ja
nein
C 23 Wurde vor der Zielfestlegung eine Ausgangs- und Bedarfsanalyse erstellt?: 
ja
nein
C 24 Welche Strategie der Suchtprävention verfolgt Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Verhaltensprävention
Verhältnisprävention
Verhaltens- und Verhältnisprävention
C 25 Auf welche Suchtstoffe und Suchtformen ist Ihr Wettbewerbsbeitrag ausgerichtet?: 
Tabak
Alkohol
Cannabis
Medikamente
Heroin und andere Drogen
(Glücks-)Spielsucht
Weitere
C 26 An welche Zielgruppe(n) richtet sich Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
3-6jährige
7-10jährige
11-14jährige
15-18jährige
Kinder und Jugendliche aus suchtbelasteten Familien
Sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche
Eltern
Familie
Multiplikatoren
Weitere
C 27 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag geschlechtsspezifisch/geschlechtersensibel ausgerichtet?: 
ja
nein
C 28 An welche Settings und Einrichtungen knüpft Ihr Wettbewerbsbeitrag an?: 
Kindergarten/Kita
Grundschule
Hauptschule
Realschule
Gymnasium/Fachoberschule
Gesamtschule
Berufsschule
Jugendeinrichtung
Sportverein
Ausbildungsstätte
Diskotheken
Gaststätten/Restaurants
Fahrschulen
Einzelhandel
Strasse/Öffentlicher Raum
Spielplatz
Quartier/Stadtteil
Weitere
Welche?: 
Andere Vereine und Jugendgruppen
C 31 Welche Akteure aus Kommunalpolitik und Kommunalverwaltung beteiligen sich?: 
Gemeinde-, Stadt- bzw. Kreisrat
(Ober-)Bürgermeister bzw. Landrat
Suchpräventionsstelle
Gesundheitsamt
Jugendamt
Sozialamt
Schulverwaltungsamt
Sportamt
Ordnungsamt
Polizei
Weitere
Welche?: 
Kreisjugendring, Bad. Sportjugend
C 32 Welche verwaltungsexternen Akteure beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags?: 
Krankenkassen
Krankenhäuser
Niedergelassene Ärzte
Apotheken
Kindergärten/Kitas
Schulen
Einrichtungen der Jugendarbeit
Mobile Jugendarbeit
Ausbildungsstätten
Sportvereine
Wohlfahrtsverbände
Kirchen
Stadtteileinrichtungen/Quartiersmanagement
Selbsthilfeeinrichtungen
Ehrenamtliche Helfer
Einzelhandel
Tankstellen
Gaststätten
Diskotheken
Fahrschulen
Lokale Medien
Sponsoren
Stiftungen
Weitere
Welche?: 
Fachkräfte der Suchtberatungsstellen
C 33 Gibt es schriftliche und verbindliche Vereinbarungen zur Vernetzung und Kooperation der Akteure?: 
ja
nein
Wenn ja, welche?: 
Zwischen Polizeipräsidium und Landkreis sowie kommunale Vereinbarungen über Fördermittel
C 34 Welche Laufzeit hat Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
bis zu 2 Jahre
mehr als 2 Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
C 35 Wie lange ist die Finanzierung des Wettbewerbsbeitrags gesichert?: 
offen
bis zu 2 Jahre
dauerhaft
C 36 Wird der Wettbewerbsbeitrag in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
C37 Werden bei der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags von anderen entwickelte Projekte und Maßnahmen übernommen und eingesetzt?: 
ja
nein
C 38 Sind umgekehrt in Ihrem Wettbewerbsbeitrag entwickelte Projekte und Maßnahmen andernorts übernommen und eingesetzt worden?: 
ja
nein

Einzelprojekte

Anlagen