Grafing bei München, Landkreis Ebersberg

Name der Stadt, der Gemeinde, des Landkreises: 
Grafing bei München, Landkreis Ebersberg
Typ: 
Landkreis
Bundesland: 
Bayern
Einreichende Dienststelle: 
Stadtjugendpflege Grafing und Kreisjugendamt Ebersberg (Team Jugendhilfe im Strafverfahren/Jugendschutz)
Name Ansprechpartner*in: 
Ibrahim Al-Kass
Funktion Ansprechpartner*in: 
Stadtjugendpfleger Diplom-Sozialpädagoge (FH)
Straße/Postfach: 
Marktplatz 28
Postleitzahl: 
85567
Ort: 
Grafing bei München
Telefon: 
+49 179 101-3904, +49 8092 703-1171

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

Alkoholprävention auf dem Grandauer Volksfest

Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags

Bei dem Wettbewerbsbeitrag handelt es sich um eine dreitägige, alkoholpräventive Maßnahme auf einem Volksfest, die mit dem Peer-to-Peer-Ansatz arbeitet. Die Maßnahme findet seit 2018 in Kooperation mit dem Kreisjugendamt Ebersberg statt und wird jährlich weiterentwickelt. Es wurde auf dem Volksfest ein Container mit einer Bistroausstattung ähnlich einem Straßencafé aufgebaut. Kostenlose Getränke und belegte Schrippen luden zum Verweilen ein. Mit Alkomaten konnten die Jugendlichen ihren Promillewert erfahren und dadurch mit den jungen Helfer*innen des Jugendforums (gut ausgebildete Jugendleiter*innen) ins Gespräch kommen und ein Problembewusstsein bezüglich ihres Alkoholkonsums entwickeln. Dies geschah bedingt durch den Peer-to-Peer-Ansatz auf eine sehr niederschwellige Art, glaubhaft und ohne moralischen Zeigefinger. Unterstützt wurde die Maßnahme durch einen Elternbrief der im Vorfeld an über 800 Eltern ging. Hinzu konnten wir mit Promillekarten bei den Besucher*innen eine Betroffenheit bezüglich ihres Konsumverhaltens erreichen und mit dem Angebot "Save it first!- Mit uns gegen K.O.- Tropfen" auch noch diese Problematik mit ansprechen.

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Erläuterungen zu Merkblatt Punkt 5

  • Unser Projekt ist sowohl in das Suchtpräventionskonzept der Jugendpflege/Stadt Grafing eingebunden, als auch eine Maßnahme des Kooperationspartners Kreisjugendamtes Ebersberg im Rahmen des erzieherischen Jugendschutzes nach § 14 SGB VIII.
  • Die Ausgangsanalyse ergab sich aus den Ereignissen und Beobachtungen der letzten Jahre von Polizei, Bayerischem Rotem Kreuz, Ordnungsamt und Stadtjugendpflege Grafing, Kreisjugendamt Ebersberg und Pressemitteilungen. Bei den regelmäßigen Vor- und Nachbesprechungen im Rathaus Grafing wurden die Problemlagen festgestellt.
  • In erster Linie lag die Alkoholproblematik im Vordergrund; in 2019 wurde die K.O.-Tropfen-Thematik (GBL) mit einbezogen. Dabei konzentrierten wir uns vor Ort auf Jugendliche und junge Erwachsene. Daneben bezogen wir mittels eines Informationsbriefs an alle Familien mit Kindern zwischen 13 und 18 Jahren die Eltern mit ein. Der Einzelhandel wurde per Post und mit Testkäufen für den Jugendschutz sensibilisiert. Die Jugendsozialarbeiterin der städtischen Mittelschule thematisierte den problematischen Umgang mit Alkohol vorab in allen Klassen.
  • Unser Projekt war in erster Linie eine verhaltenspräventive Maßnahme mit dem Ziel, dass sich die Besucher*innen kritisch mit der Droge Alkohol auseinandersetzen.
  • Mitglieder des Grafinger Jugendforums wurden 2019 in die Gestaltung des Präventionscontainers und in die Durchführung an den drei Aktionstagen nach dem Peer-to-Peer-Ansatz einbezogen.
  • Neue Wege beschritten wir mit der Vernetzung engagierter Fachkräfte verschiedener Träger (mehrere Kommunen, Caritas incl. HaLT-Projekt , Kreisjugend- und Gesundheitsamt, ehrenamtliche Jugendliche des Jugendforums Grafing). Außerdem erstellten wir eine Informationskarte im Spielkartenformat, die sog. Promillekarte. Es gab kostenlos Essen und alkoholfreie Getränke. 2019 baut wir die Aktion „Safe it first! Mit uns gegen K.O.-Tropfen" mit innovativen Give-Aways mit ein. Wir setzten mehrere Alkomaten ein. Als positive Verstärker gaben wir Chips für Fahrgeschäfte aus. Innovativ war auch der Elternbrief.
  • Die Verbindlichkeit für die Umsetzung des Projekts ergab sich aus den bisher gewachsenen Kooperationsstrukturen und Beziehungen.
  • Das Konzept des Präventionscontainers ist eingebunden in das Präventionskonzept der Jugendpflege der Stadt Grafing und somit kommunalpolitisch verankert. Es ist von der Stadt Grafing und dem Kreisjugendamt dauerhaft finanziell abgesichert. Sowohl die 1. Bürgermeisterin der Stadt Grafing, Frau Obermayr, und der Landrat des Landkreises Ebersberg, Herr Niedergesäß, als auch Herr Huber, Mitglied des bay. Landtags MdL, besuchten regelmäßig unseren Container.

Erläuterungen zu Merkblatt Punkt 3

  • Durch die Auseinandersetzung mit dem eigenen Konsummuster wird ggf. zu einer Reduzierung des Substanzkonsums, hier Alkohol, angeregt. Dazu tragen neben den Gesprächen mit speziell geschulten Peers und Suchtberatungsfachkräften auch die Alkomaten und die speziell für diesen Anlass entworfenen sog. Promille-Karten bei.
  • Bereits im Vorfeld (Konzeptphase) wurden die Ziele des Projekts klar definiert.
  • Die Wirksamkeit der Maßnahme konnte anhand der Rückmeldungen durch die Polizei, des BRK, der Sicherheitsfirma, des Bierzeltbetreibers, der Presse und durch unsere Beobachtungen und Erfahrungen über mehrere Jahre hinweg überprüft werden. Notwendige Veränderungen und Anpassungen wurden im Folgejahr vorgenommen (insbesondere Einsatz von geschulten Peers) und sind auch für das nächste Jahr geplant (z.B. zweiter Standort, mehr verschiedene Anregungen für die Besucher).
  • Das Projekt ist unbefristet angelegt. Die bisherigen Peers und Fachkräfte aus dem landkreisweiten Helfernetz haben ihren Einsatz weiterhin zugesichert.
  • Bisher wurde der suchtspezifische Fokus des Projekts auf den (übermäßigen) Konsum von Alkohol und als Nebenbereich auf die Prävention gegen K.O.-Tropfen gelegt. In angeregten Gesprächen wurden ganz praxisnah Konsumverhalten hinterfragt und Strategien für eine Reduzierung des Konsums erarbeitet bzw. vermittelt. Erwünschtes Verhalten wurde mit Give-Aways belohnt, z. B. kostenlosen Fahrchips. In Fällen übermäßigen Alkoholkonsums wurden die Eltern in ein Krisengespräch miteinbezogen – persönlich vor Ort oder (wo nicht möglich) telefonisch. Die jungen Besucher*innen wurden also in ihrer sog. Selbstwirksamkeit und Lebenskompetenz gefördert.
  • Durch den Einsatz von Alkomaten, die Kontaktaufnahme durch geschulte Peers, interessante Give-Aways, Belohnungen, alkoholfreie Getränke und geeignete Speisen, ansprechende Gestaltung des Präventionscontainers und seine Positionierung an einem Haupt-Zugangsweg junger Menschen zum Volksfest Grafing wurden diese sehr gut erreicht und angesprochen.
  • Das Konzept des Präventionscontainers ist leicht auf andere Volksfeste und Veranstaltungen zu übertragen. Kollegen aus einer benachbarten Gemeinde haben bereits versuchsweise damit experimentiert. Derzeit überlegen wir, einen eigenen Präventionscontainer anzuschaffen, auszurüsten und anderen Gemeinden für jugendaffine Veranstaltungen zur Verfügung zu stellen. Ein Alkomat wurde bereits gekauft und kann beim Jugendschutzbeauftragten ausgeliehen werden.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags

C 10 Gibt es zur Suchtprävention in Ihrer Kommune eine schriftliche Gesamtkonzeption?: 
ja (bitte als Anlage beifügen)
nein
C 11 Ist der Wettbewerbsbeitrag in diese Gesamtkonzeption eingebunden?: 
ja
nein
C 12 Hat sich der/die (Ober-)Bürgermeister*in bzw. Landrat/-rätin öffentlich für den Wettbewerbsbeitrag eingesetzt?: 
ja
nein

C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags

C 20 Gibt es zum Wettbewerbsbeitrag ein schriftliches Konzept?: 
ja (bitte als Anlage beifügen)
nein
C 21 Sind die Präventionsziele des Wettbewerbsbeitrags detailliert festgelegt?: 
ja (bitte als Anlage beifügen)
nein
C 22 Wurde vor der Zielfestlegung eine Ausgangs- und Bedarfsanalyse erstellt?: 
ja (bitte als Anlage beifügen)
nein
C 23 An welche Zielgruppe richtet sich der Wettbewerbsbeitrag?: 
Kinder
Jugendliche
junge Erwachsene
Erwachsene
Senior*innen
Eltern/Erziehungsberechtigte
Familien
Personen mit Migrationshintergrund
sozial benachteiligte Personenkreise
suchtbelastete Familien
Multiplikator*innen
Veranstalter*innen von Festen u.ä.
Gastronomiebetreiber*innen
Betreiber*innen von Clubs/Diskotheken
Einzelhandel-/Tankstellenbetreiber*innen
Weitere (bitte nachfolgend benennen)
C 24 Ist der Wettbewerbsbeitrag geschlechtsspezifisch/geschlechtersensibel ausgerichtet?: 
ja
nein
C 25 Ist die Zielgruppe an der Konzeption und Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags beteiligt?: 
ja
nein
C 26 Auf welche Suchtstoffe und Suchtformen ist der Wettbewerbsbeitrag ausgerichtet?: 
Alkohol
Tabak
Medikamente
Cannabis
Kokain
Amphetamine (u.a. Crystal Meth)
psychoaktive Substanzen („Legal Highs“)
pathologisches Glücksspiel
exzessive Computerspiel- und Internetnutzung
Weitere (bitte nachfolgend benennen)
Welche?: 
sogenannte K.O.- Tropfen (GBL u. a.)
C 27 Welche Ansätze wirkungsvoller Suchtprävention stehen im Wettbewerbsbeitrag im Mittelpunkt? Der Wettbewerbsbeitrag…: 
… trägt zur Reduzierung von Substanzkonsum und Verhaltenssüchten sowie ihrer Folgen bei.
… hat bereits in der Konzeptphase festgelegt, welche konkreten Wirkungen/Veränderungen erreicht und an Hand welcher Indikatoren diese überprüft werden sollen.
… umfasst ein Qualitätsmanagement.
… wird auf seine Wirksamkeit überprüft und z.B. durch eine interne oder externe Evaluierung begleitet.
… ist mittel- bis langfristig angelegt; es wurden nachhaltige Strukturen aufgebaut.
… verknüpft suchtspezifische Themen mit der Stärkung von Selbstwirksamkeit und der Förderung von Lebenskompetenzen.
… nutzt adäquate Zugangswege zur Zielgruppe.
… leistet einen Transfer in andere Kommunen.
Weitere (bitte nachfolgend benennen)
Welche?: 
Hilft bei der Reduzierung von Fehlverhalten und Straffälligkeit in Verbindung mit übermäßigem Alkoholkonsum. Fördert das Problembewusstsein bei der Zielgruppe
C 28 Welche Strategie der Suchtprävention verfolgt der Wettbewerbsbeitrag?: 
Verhaltensprävention
Verhältnisprävention
Verhaltens- und Verhältnisprävention
C 29 An welche Lebenswelten (Settings, Einrichtungen) knüpft der Wettbewerbsbeitrag an?: 
Kindergarten/Kita
Grundschule/Primarbereich
weiterführende Schule
Berufsschule
Betrieb/Ausbildungsstätte
Hochschule
Einrichtung der Jugendarbeit
Sportverein
Volkshochschulen/Bildungsstätten
Senioreneinrichtung
Gaststätten/Restaurants
Clubs/Diskotheken
Feste/Veranstaltungen
Straße/öffentlicher Raum
Stadtteil/Quartier
Weitere (bitte nachfolgend benennen)

C 3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags

C 30 Welche Akteure aus Kommunalpolitik/-verwaltung beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags?: 
Gemeinde-, Stadt- bzw. Kreisrat
Bürgermeister*in bzw. Landrat/-rätin
Suchtpräventionsstelle
Gesundheitsamt
Jugendamt
Sozialamt
Ordnungsamt
Weitere (bitte nachfolgend benennen)
Welche?: 
Jugendpfleger*innen benachbarter Gemeinden
C 31 Welche Akteure außerhalb von Kommunalpolitik/-verwaltung beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung des Wettbewerbeitrags?: 
Suchtberatungsstellen/Fachstellen für Suchtprävention
Krankenkassen
Krankenhäuser
Arztpraxen
Apotheken
Schulen
Einrichtungen der Jugendarbeit
Mobile Jugendarbeit
Sportvereine
Betriebe/Ausbildungsstätten
Kirchen
Wohlfahrtsverbände
Migrantenorganisationen
Einrichtungen der Seniorenarbeit
Selbsthilfeeinrichtungen
Quartiermanagement
Polizei
Veranstalter*innen von Festen u.ä.
Gastronomiebetreiber*innen
Betreiber*innen von Clubs/Diskotheken
Einzelhandel
Tankstellenbetreiber*innen
Fahrschulen
Lokale Medien
Sponsor*innen
Stiftungen
Weitere (bitte nachfolgend benennen)
Welche?: 
Jugendforum Grafing
C 32 Gibt es schriftliche und verbindliche Vereinbarungen zur Vernetzung und Kooperation der Akteure?: 
ja
nein
C 33 Welche Laufzeit hat der Wettbewerbsbeitrag?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
C 34 Wie lange ist die Finanzierung des Wettbewerbsbeitrags gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
C 35 Wird der Wettbewerbsbeitrag in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
C 36 Sind im Rahmen des Wettbewerbsbeitrags entwickelte Projekte und Maßnahmen andernorts übernommen und eingesetzt worden?: 
ja
nein
Wenn ja, welche?: 
Grundgedanke des Präventionskonzepts (Präventionsstand, Peer-to-Peer) in Vaterstetten; Promillekarte wird seit 2018 bei Workshops in Schulen und Jugendtreffs; Anschaffung eines Alkomaten im Kreisjugendamt

Einzelprojekte

Einzelprojekt Nr. 1

D 10 Titel des Einzelprojekts Nr. 1: 
Jugendforum- Fit For Future
D 11 Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
D 12 Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
D 13 Wird das Projekt in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
D 14 Kurzbeschreibung des Projektes: 

Das Jugendforum Grafing wurde 2016 im Rahmen des Bundesprojekts Demokratie leben! gegründet. 23 Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren nahmen an einer umfassenden Jugendleiter*innen Ausbildung teil, welche die Grundlage für eine Mitgliedschaft im Jugendforum war.  Die Jugendleiter*innen Ausbildung „Fit For Future“ fand an sechs ganzen Wochenenden statt und bestand aus den folgenden Modulen:

Teambuilding, Erlebnispädagogik, Jugendleiter*innen Kurs nach den Richtlinien des Bayerischen Jugendrings, Jugendarbeit im Landkreis Ebersberg, Politik/Rechtextremismus, Kultur (Details siehe Anhang).

Zusätzlich das Modul Gesundheit

Dieses Modul wurde von Referent*innen des Gesundheitsamts Ebersberg, der Suchtpräventionsfachkraft der Caritas (Fachambulanz für Suchterkrankungen FAS) und dem Bayerischen Roten Kreuz durchgeführt. Sucht, Suchtentstehung und Möglichkeiten der Prävention wurde ausführlich von der FAS behandelt. Verhütung, Geschlechtskrankheiten, Schwangerschaft, AIDS, das Gesundheitssystem in Deutschland und Psychohygiene waren Themen des Gesundheitsamts. Hinzu kam ein großer 1. Hilfekurs mit dem bayerischen Roten Kreuz.

Seit seiner Gründung trifft sich das Jugendforum in unregelmäßigen Abstanden an Wochenenden in unserem Schülercafè CHAXTER um dort Projekt zu planen. Es gibt eine feste Aufgabenverteilung (Protokolle, Öffentlichkeitsarbeit, Finanzen, soziale Netzwerke). Es wurden zwei Sprecherinnen gewählt, die das JuFo nach außen hin vertreten. Das JuFo ist auch in der ISEK (integriertes Stadtkonzept) vertreten und arbeitet dort aktiv an der Weiterentwicklung der Stadt Grafing mit. In den darauffolgenden Jahren gab es viele Veranstaltungen, die vom Jugendforum organisiert und durchgeführt wurden: Wahlinformationsveranstaltungen und Wahlpartys zu allen in der Zeit stattgefundenen Wahlen, Sportveranstaltungen, die unter dem Motto "gegen Rassismus" und "Sport ohne Alkohol" standen, politische Infofahrten nach Berlin, eine Demokratiekonferenz für Jugendliche, Unterstützung des Arbeitskreises Schule ohne Rassismus, Filmvorführungen mit anschließender Diskussion zum Thema Radikalisierung in den Schulklassen, alkoholfreie Skaterdisco auf den Grafinger Skatertagen. Seit 2019 hat das Jugendforum einen eigenen Etat und hat damit u.a. die lokale Fridays For Future Gruppierung bei einer Veranstaltung unterstützt. Das JuFo ist ein gelungenes Beispiel für Partizipation.

Die Mitarbeit von Mitgliedern des Jugendforums auf dem Grandauer Volksfest war die erfolgreiche Weiterführung des ehrenamtlichen Engagements der Jugendleiter*innen und gestaltete sich sehr unkompliziert. Die bereits durchlaufene Ausbildung, der erweiterte Erfahrungshorizont durch die in den letzten Jahren durchgeführten Veranstaltungen und die Vorbesprechung/Vorbereitung und Reflexion vor, zwischen und nach den Einsätzen, ermöglichte eine sehr erfolgreiche Präventionsarbeit des JuFo, mit dem Peer-to-Peer-Ansatz.  

Einzelprojekt Nr. 2

D 20 Titel des Einzelprojekts Nr. 2: 
Safe it first! – Mit uns gegen K.O.-Tropfen
D 21 Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
D 22 Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
D 23 Wird das Projekt in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
geplant
D 24 Kurzbeschreibung des Projektes: 

Aktion „Safe it first! Mit uns gegen K.O.-Tropfen“

Kreisjugendamt Ebersberg + Gesundheitsregion plus

K.O.-Tropfen, die oft auch als Liquid Ecstasy bezeichnet werden, sind eine geschmacks- und geruchslose Substanz. Mit ihrer Einnahme wird man innerhalb weniger Minuten teilnahmslos, willenlos und teilweise handlungsunfähig. Dazu treten oft Schwindel, Übelkeit, Wahrnehmungsstörungen, Erinnerungslücken oder gar ein totaler Erinnerungsverlust auf. Bei einem Mischkonsum, vor allem mit Alkohol oder Medikamenten, kann es sogar zu einem Atemstillstand kommen. Todesfälle in Deutschland sind bekannt.

Immer wieder kommt es bei öffentlichen Veranstaltungen, Partys, Feiern, Diskothekenbesuchen etc. zu sexuellen Handlungen oder Gewalttaten, bei denen ein Zusammenhang mit der Verabreichung von K.O.-Tropfen vermutet wird. Indizien, die auf eine Verabreichung von K.O.-Tropfen hindeuten, sind vor allem: Schwindel, Unwohlsein, Verwirrtheit, Schläfrigkeit. Diese Symptome treten plötzlich ein und verstärken sich sehr schnell. Nicht selten steht am Ende oft die Bewusstlosigkeit; die Opfer wissen absolut nichts mehr von den letzten Stunden.

Um diese Risiken zu minimieren, sind folgende Tipps hilfreich:

  • Sein Getränk nicht unbeobachtet lassen, sondern am besten in der Hand halten und die Öffnung mit Handfläche oder Finger verdecken;
  • Kein offenes Getränk von fremden oder nicht vertrauenswürdigen Personen annehmen;
  • Mit Freunden und Freundinnen vereinbaren, aufeinander zu achten;
  • Sich beim ersten Anzeichen sofort an einen Freund, Freundin oder das Personal wenden;
  • Mit Begleitung die Veranstaltung verlassen;
  • Eventuell den Rettungsdienst bzw. Notarzt verständigen (lassen), bei einem Verdacht Hinweis auf mögliche K.O.-Tropfen geben.

Präventive Maßnahmen zur Minderung der Risiken, ein Opfer zu werden, sind notwendig. Dabei kommt der Aufklärung und Information eine zentrale Rolle zu. Die Aktion „Safe it first! Mit uns gegen K.O.-Tropfen“ des Kreisjugendamts und der Gesundheitsregion plus, beide Landratsamt Ebersberg, weist mittels zweier Gegenstände auf die Gefahren von K.O.-Tropfen hin: Die Bsafe Disc und Spikeys.

Die Bsafe Disc deckt eine Glasöffnung ab und erschwert so das heimliche Einbringen von Fremdsubstanzen.

Spikeys sind Plastikpfropfen, die man in den Flaschenhals drücken kann. So ist auch hier das heimliche Einbringen von Fremdsubstanzen erschwert. Der Pfropfen ist mehrfach verwendbar, die angehängte Aktionskarte informiert über Gefahren von und Maßnahmen gegen K.O.-Tropfen.

Sowohl die Bsafe Disc als auch Spikeys können Getränke in Gläsern und Flaschen nicht völlig schützen. Sie erschweren aber zumindest die unbemerkte Zugabe von Substanzen und sind vor allem dazu gedacht, die Aufmerksamkeit von Partygänger*innen auf die Gefahren von K.O.-Tropfen zu lenken und ein Gespräch über Schutzmaßnahmen zu initiieren.

Aufgrund der alarmierenden Rückmeldungen zum Missbrauch von K.O.-Tropfen seit Beginn der Aktion im November 2018 ist eine Erweiterung für 2020 geplant: Silikon-Kronkorken als Give-Aways, sog. Cronis. Flächendeckende Kurzveranstaltungen (max. 30 min) in Schulklassen.

Nähere Informationen zu dieser Präventionsmaßnahme sind abrufbar unter https://kreisjugendamt.lra-ebe.de/praeventive-jugendhilfe/kinder-und-jugendschutz/beratung-und-praeventionsangebote oder bei Ingo Pinkofsky, Kreisjugendamt Ebersberg, Eichtalstraße 5, 85560 Ebersberg, Tel 08092 823311.

Anlagen

Fotos

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Alkoholpräventionsteam auf dem Grandauer Volksfest

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1. Bürgermeisterin der Stadt Grafing und Landrat des Landkreises Ebersberg

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Container auf dem Volksfest

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Zugang zum Volksfest

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Container auf dem Volksfest